Das Fürstliche Gartenfest stellt Gartenkultur und ländliche Lebensart in den Mittelpunkt. Es zählt mittlerweile zu den renommiertesten und traditionsreichsten Gartenveranstaltungen in Deutschland – nicht zuletzt durch die Atmosphäre und das stimmige Umfeld der Schlösser. Pflanzenliebhaber finden ein reiches Angebot von Stauden, Zwiebelpflanzen, Ziergehölzen und Kräutern. Aussteller präsentieren darüber hinaus stilvolle Gartenmöbel und Accessoires, hochwertiges Kunsthandwerk, Mode, Schmuck und Feinkost. Zum Rahmenprogramm zählen Kunst, Musik, Vorträge, Führungen und Workshops für Groß und Klein.
Bewusstsein für die Garten-Kultur schaffen
Das Haus Hessen verfolgt mit dem Fürstlichen Gartenfest übergeordnete Ziele. Die Schirmherrin, Landgräfin Floria von Hessen, verwies in einem in einem Interview mit der Fuldaer Zeitung kürzlich darauf, es gehe auch darum, ein Bewußtsein für die Gartenkultur zu schaffen, wie sie in England und Frankreich stärker in der Gesellschaft verankert zu sein scheinen. Einen möglichen Vergleich mit der Chelsea Flower Show in London oder den Les Journées des Plantes bei Paris kommentierte die Landgräfin allerdings „Für London gilt: Die haben ja 100 Jahre Vorsprung“.
Darüber hinaus will das Haus Hessen die Berufe der Gärtner sowie der Garten- und Landschaftsarchitekten fördern. So werden seit 15 Jahren auf Schloß Fasanerie die besten Ideen aus einem Wettbewerb realisiert. In diesem Jahr wird Ende Mai ein Schaugarten zum Thema „Vom Regenwald in den Garten – Neue Chancen für die Zukunft“ entstehen, der von zwei Studierenden der Fachhochschule Erfurt geplant wurde.
Zudem sind Schulen eingeladen, Ideen zum Thema „Wer baut das schönste Steckenpferd (in Kranichstein) bzw. die schönste Torte (auf Fasanerie)?“ umzusetzen. In Wolfsgarten gestalten 20 bis 30 Auszubildende der Philipp-Holzmann-Schule aus Frankfurt innerhalb von zwei bis drei Tagen einen Garten.
Herrscher von 1263 bis 1918
Das Haus Hessen ist ein deutsches Adelsgeschlecht, das von 1263 bis 1918 Herrscher verschiedener Fürstentümer stellte, aus denen das heutige Bundesland Hessen hervorgegangen ist. Landgraf Philipp der Großmütige spielte im 16. Jahrhundert eine wichtige Rolle bei der politisch-militärischen und administrativen Durchsetzung der Reformation in Deutschland.
Eine besonders enge Beziehung besteht zum englischen Königshaus. Zwei Schwestern von Prinz Philipp hatten in das Haus Hessen eingeheiratet. Das Oberhaupt der Familie, Heinrich Donatus von Hessen ist Urururenkel von Königin Victoria und war so im April 2021 einer von 30 Gästen bei der Trauerfeier für Prinz Philipp auf Schloß Windsor.
Zu den Besitzungen des Hauses Hessen zählen neben Kranichstein und Wolfsgarten unter anderem ein Weingut im Rheingau, das Schlosshotel Kronberg und das Schloss Panker in Schleswig-Holstein.
Schönstes Barockschloss Hessens
Seit dem Wiener Kongress zählt auch Schloss Fasanerie bei Fulda zum Haus Hessen. Erbaut Mitte des 18. Jahrhunderts als Sommerresidenz der Fuldaer Fürstbischöfe auf den Hügeln vor den Toren der Stadt gilt es heute als schönstes Barockschloss Hessens mit einem abwechslungsreichen Parkgelände. Das Schloss mit seinem Museum und der Kunstsammlung des Hauses Hessen sowie der umliegende Park sind für die Öffentlichkeit zugänglich.
Im Rahmen einer Sonderausstellung zum Thema „Faszination Ostasien – Kunstschätze aus China und Japan im hessischen Fürstenhaus“ werden darüber hinaus vom 28. Juni bis 5. Oktober rund 150 Porzellane, Lackarbeiten und Schnitzereien aus dem Bestand des Hauses Hessen im Badehaus auf Schloss Fasanerie gezeigt.
Informationen
Das Fürstliche Gartenfest findet vom 25. bis 27. April auf dem Hofgut Kranichstein, vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 auf Schloss Fasanerie, vom 22. bis 24. August als „Markt für echte Dinge“ nochmals auf Schloss Fasanerie und vom 19. bis 21. September auf Schloss Wolfsgarten statt. Die Schau ist am 25. April von 13 bis 20 Uhr, an allen anderen Terminen von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Mehr Informationen unter www.gartenfest.de. Informationen zu Schloss Fasanerie unter www.schloss-fasanerie.de.
Text und Fotos: Dr. Wolfgang Gerhardt. Fotografiert beim Fürstlichen Gartenfest auf Schloss Fasanerie in Vorjahren