Written by 8:00 Finanzplatz, TOP-NEWS

CFS-Index bleibt stabil trotz uneinheitlicher Ergebnisse

Der CFS-Index, der vierteljährlich die Verfassung der deutschen Finanzbranche abbildet, stagniert mit +0,4 Punkten nahezu unverändert zum Vorquartal auf dem Stand von 108,8 Punkten. Dabei melden die Dienstleistungsunternehmen der Finanzbranche für das zweite Quartal gute Ergebnisse bezüglich ihres Umsatz- und Ertragswachstums, während sich das Wachstum bei den Finanzinstituten verlangsamt. Gleichzeitig werden bei den Dienstleistern moderat Stellen abgebaut, während die Finanzinstitute weiterhin einstellen. Hinsichtlich der Erwartungen für das laufende Quartal ergibt sich ein insgesamt uneinheitliches Bild.

„Die aktuell eher düsteren Aussichten für die Realwirtschaft führen naturgemäß auch zu Verunsicherungen in der Finanzindustrie“ kommentiert Prof. Dr. Rainer Klump, Direktor des Center for Financial Studies, die Ergebnisse.

Die Bewertung der zukünftigen internationalen Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland ist im zweiten Quartal 2024 gesunken. Mit einem Minus von -6,2 Punkten liegt der aktuelle Indexwert bei 93,0 Punkten. Sowohl die Finanzinstitute als auch deren Dienstleister schätzen die Lage rückläufig ein, wobei die Stimmung bei den Dienstleistern mit –9,1 Punkten nach einem sprunghaften Anstieg im ersten Quartal (+14,8) nun wieder ins Negative geschlagen ist.

„Die aktuelle wirtschaftliche Stimmung färbt auch auf den Finanzplatz ab. Tatsächlich ist das Glas aber halb voll, denn die fundamentalen Daten geben die Zurückhaltung in den Erwartungen nicht her. Zwar wird aktuell aus Vorsicht mehr gespart, was vor allem Dienstleister deutlich spüren. Dennoch sehen wir insgesamt einen neuerlichen Aufwärtstrend“, erläutert Gerhard Wiesheu, Präsident von Frankfurt Main Finance.

Umsatz- und Ertragswachstum bei Finanzinstituten und Dienstleistern uneinheitlich /Mitarbeiterwachstum sinkt

Das Wachstum der Umsätze der Finanzinstitute ist im zweiten Quartal 2024 um –5,7 Punkte auf 112,1 Punkte gesunken, während die Dienstleister einen klaren Anstieg des Umsatzwachstums um +14,2 Punkte auf 116,4 Punkte zu verzeichnen haben. Im Vergleich mit dem Vorjahresquartal wird hier immer
noch ein Plus von +7,1 Punkten erzielt, während die Finanzinstitute mit –2,6 Punkten unter dem Vorjahresstand liegen. Hinsichtlich des Umsatzwachstums im vierten Quartal 2024 sind die Erwartungen der gesamten Finanzbranche moderat negativ.

Beim Wachstum der Erträge befinden sich die befragten Finanzinstitute mit 114,6 Punkten und die Dienstleister mit 114,7 Punkten fast gleichauf. Auffällig ist jedoch, dass die Finanzinstitute dieses Niveau durch eine negative Entwicklung von minus –4,5 Punkten erreichten, während die Dienstleister
im dritten Quartal 2024 ein positives Wachstum von +15,5 Punkten meldeten. Gegenüber dem Vorjahr stieg das Ertragswachstum bei den Dienstleistern um immerhin +9,4 Punkte. Bei den Finanzinstituten sank es um im Vergleich zum Vorjahr um –3,8 Punkte. Für das laufende Quartal rechnen beide
Gruppen mit einem Rückgang. 

Die Finanzinstitute verzeichnen beim Mitarbeiterwachstum einen leichten Verlust von -2,0 Punkten auf 110,8 Punkte. Die Dienstleistungsunternehmen der Finanzbranche müssen jedoch Mitarbeitende entlassen. Dies zeigt sich im Rückgang des Wachstums um –10,6 Punkte unter die Referenzmarke
von 100 auf 96,6 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahr haben Finanzinstitute etwas mehr Personal eingestellt, die Dienstleister befinden sich im Jahresvergleich mit –2,9 Punkten im Minus. Beide Arbeitgebergruppen erwarten eine Fortschreibung dieser Entwicklung im laufenden Quartal. 

Das Wachstum des Investitionsvolumens der Dienstleister erreicht im dritten Quartal den neutralen Stand von 100 Punkten

Das Wachstum des Investitionsvolumens in Produkt- und Prozessinnovationen der Finanzinstitute steigt um +3,5 Punkte auf 107,9 Punkte und liegt damit +3,0 Punkte über dem Vorjahresniveau. Die Dienstleister melden einen Rückgang um -3,0 Punkte auf 100,0 Punkte, was dem Vorjahresstand entspricht. Für das laufende Quartal erwarten die Dienstleister einen spürbaren Anstieg des Investitionswachstums.

Fachkräftemangel in der Finanzindustrie

In dieser Sonderfrage befasst sich der CFS-Index mit dem Fachkräftemangel in der Finanzindustrie.

Quelle: CFS Pressemitteilung vom 12.09.2024 

Facebook
Twitter
LinkedIn
(Visited 48 times, 1 visits today)
Close