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Ergebnisse des IW-Regionalrankings 2022: Rhein-Main-Regionen in den Top 10

In einer neuen Studie hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) untersucht, inwiefern die Corona-Pandemie Deutschlands Regionen verändert. In diesem Beitrag fassen wir die wichtigsten Ergebnisse in Bezug auf das Rhein-Main-Gebiet zusammen.

Das IW-Regionalranking 2022 zeigt die regionalen Auswirkungen der Corona-Pandemie hinsichtlich des Wohlstands, der wirtschaftlichen Entwicklung und der gesellschaftlichen Teilhabe. Sowohl industriell- als auch dienstleistungsgeprägte Städte und Kreise waren von Herausforderungen durch Infektionsschutzmaßnahmen und internationale Lieferkettenstörungen beispielweise betroffen.

Bei der Untersuchung der 400 Kreise und kreisfreien Städte wurde die Bewertung der regionalen Entwicklung einerseits anhand des Status quo oder Niveaus der Region (Erfolgswert) und andererseits gemäß ihrer beobachtbaren Dynamik (Entwicklung) beurteilt. Letztere wird innerhalb eines Zwei-Jahres-Zeitraums, der größtenteils das Jahr 2018 als Basisjahr abdeckt, abgebildet.


Bereits in der Übersicht sind einige Regionen aus dem Rhein-Main-Gebiet in den Top 10 zu finden. Während im Niveauranking der Main-Taunus-Kreis mit dem zweiten Rang einen Spitzenplatz belegt, hat auch ein weiterer Kreis, der Hochtaunuskreis auf Platz 8, hohe Werte erzielt. In Bezug auf die Dynamik finden sich gleich zwei kreisfreie Städte aus der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main unter den zehn am stärksten gewachsenen Regionen: Wiesbaden auf Platz 6 und Offenbach am Main auf Platz 8.

Niveauvergleich

In der IW-Studie heißt es bezüglich der Rhein-Main-Region:
Während das Zentrum Frankfurt am Main die Top 10 auf Rang 12 verpasst, zählt der Main-Taunus-Kreis (Rang 2) zu den Regionen mit dem höchsten Standard. Der Hochtaunuskreis erreicht auf Rang 8 ebenfalls die Top 10. Der Großraum Frankfurt überzeugt mit einem starken Arbeitsmarkt und einer leistungsfähigen Wirtschaft. Lediglich im Bereich Lebensqualität schneidet das Finanzzentrum Frankfurt am Main aufgrund hoher Abwanderungsraten der 30- bis 50-Jährigen, im Bundesvergleich überdurchschnittlich vieler Straftaten, weniger naturnaher Flächen und einem hohen Überschuldungsniveau schwach ab. In Summe kann sich der Großraum Frankfurt am Main dennoch als zweitstärkste Wirtschaftsregion in Deutschland platzieren.

Dynamikvergleich

Die besonders dynamischen Regionen (Top 10) verteilen sich auf die Flächenländer Schleswig-Holstein, Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Während sich die zwei bereits genannten Städte aus dem Rhein-Main-Gebiet im IW-Regionalranking 2020 noch nicht unter den zehn stärksten Regionen finden ließen, sind sie in dem diesjährigen dort vertreten.

Niveau-Dynamik-Vergleich

Das IW-Regionalranking eröffnet die Möglichkeit, Niveau und Dynamik einer Region miteinander vergleichen zu können und somit Herausforderungen für die regionale Entwicklung zu erkennen und darauf aufbauend Handlungsoptionen abzuleiten. In einer 2×2-Matrix wurden diese Kombinationen identifiziert: Outperformer, Aufsteiger, Absteiger und Underperformer.

Die 93 Outperformer, bei denen sowohl Niveau als auch Dynamik hoch sind, sind im gesamten Bundesgebiet verteilt. Schwerpunktmäßig befinden sie sich um die städtischen Zentren und Agglomeration, etwa um Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main. Hierzu gehört beispielsweise der Main-Taunus-Kreis.

Aufsteiger-Regionen fallen durch ein schwaches Niveau und eine starke Dynamik auf. Diese sind vor allem im Westen, unter anderem in Hessen, und im Norden des Landes zu finden.

Regionen, die als Absteiger oder Underperformer betitelt wurden benötigen erhöhte Aufmerksamkeit, da ihnen in den letzten Jahren wirtschaftliche Dynamik fehlte oder verloren gegangen ist.


Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Regionalranking 2022, Regionalranking 2020
Grafiken: IW
Titelbild: Unsplash

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