Hessen glänzt mit einer starken Wirtschaftskraft, die deutlich über dem deutschen Durchschnitt liegt. Das hessische BIP pro Kopf übertrifft den Bundesdurchschnitt um beachtliche 12,4 %. Ein entscheidender Faktor für diese positive Entwicklung ist der Finanzplatz Frankfurt.
Einmal mehr macht die Auswertung der Helaba deutlich: Als Standort von Europäischer Zentralbank und Bundesbank spielt Frankfurt eine Schlüsselrolle in der Finanzwelt, diverse große Geschäftsbanken und Unternehmensberatungen tragen ebenfalls dazu bei. Die Bedeutung Frankfurts als Finanzplatz wird durch die anstehende Eröffnung der neuen EU-Behörde AMLA (Anti-Money-Laundering Authority) Anfang 2025 weiter unterstrichen.
Diese Konzentration wichtiger Institutionen im Finanzsektor erzeugt starke Netzwerkeffekte und steigert die internationale Bedeutung Frankfurts kontinuierlich. Ein deutliches Zeichen dafür ist der stetige Anstieg der Zahl der Bankangestellten, der nach dem Brexit zusätzlich an Dynamik gewonnen hat. Prognosen zufolge wird die Zahl der Bankmitarbeiter in Frankfurt bis Ende 2025 um 4 % auf rund 73.500 steigen.
Frankfurt zieht weiterhin internationales Kapital an
Die Tiefe des Frankfurter Finanzstandorts ist besonders attraktiv für die genannten Institutionen. Neben den bereits etablierten Akteuren zieht Frankfurt weiterhin internationale Kapitalgeber an. So betrugen die ausländischen Direktinvestitionen in Hessen Ende 2022 insgesamt 150 Milliarden Euro, wobei fast 65 % dieser Investitionen auf die Finanzindustrie und den Finanzplatz Frankfurt entfielen.
Neben dem Finanzsektor tragen auch andere Faktoren zur Stärke der hessischen Wirtschaft bei. Der Frankfurter Flughafen ist Deutschlands größte Arbeitsstätte und ein Drehkreuz für Güter und Reisende aus aller Welt. Die Messe Frankfurt zählt zu den weltweit wichtigsten Messeplätzen und unterstreicht die internationale Ausrichtung Hessens.
Die spezielle Wirtschaftsstruktur des gesamten Bundeslandes spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Mit einem starken Dienstleistungssektor und einem im Vergleich zum deutschen Durchschnitt weniger stark ausgeprägten Industriesektor erweist sich Hessen als widerstandsfähig gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen. So erwirtschaftet der Bereich „Finanzierung, Vermietung, Unternehmensdienstleister” fast ein Drittel der hessischen Bruttowertschöpfung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Finanzplatz Frankfurt ein zentraler Motor der hessischen Wirtschaft ist. Die hohe Konzentration von Finanzinstitutionen, die starke internationale Vernetzung und der stetige Anstieg der Beschäftigung im Finanzsektor machen Frankfurt zu einem wichtigen Wirtschaftszentrum in Deutschland und Europa.