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Im Home-Office

Wie sieht es aus, wenn ein Finanzplatz aus dem Home-Office agiert? Wir haben uns bei den Aktueren am Finanzplatz Frankfurt umgehört.

Wie sieht es aus, wenn Finanzdienstleister, Startups oder die Europäische Zentralbank aus dem Home-Office arbeiten? Wir sind dieser Frage einmal nachgegangen und haben festgestellt, dass die Arbeit aus dem Homeoffice neben Herausforderungen vor allem auch Chancen mit sich bringt.

In der Frankfurt Main Finance-Geschäftsstelle ist es aktuell sehr ruhig. Diese augenscheinliche Ruhe gilt jedoch nur für die Büroräume am Walther-von-Cronberg-Platz. Das geschäftige Treiben, die Brainstorming-Sessions mit ihren vielen bunten Haftnotizen, die Treffen mit Partnern und Mitgliedern sowie die informellen Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen sind umgezogen – in den virtuellen Raum. Zwischen 60-80% FMF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter arbeiten derzeit aus dem Home-Office, um potenzielle Infektionsketten so früh wie möglich zu unterbrechen. „Es geht uns vor allem darum, die mögliche Ansteckungsgefahr innerhalb des Teams zu limitieren“, sagt FMF-Geschäftsführer Hubertus Väth, „mit unseren digitalen Lösungen, die wir bereits vor der Corona-Pandemie implementiert und selektiv verwendet haben, arbeiten wir nun vorwiegend und genauso effektiv und kreativ wie im Büro. Eine Befragung im Team ergab: Die Mehrheit sieht sich selbst sogar als effektiver. Der Austausch wurde durch feste Formate institutionalisiert und sehr gut angenommen. Und das Wichtigste: Es kam zu keiner Zeit zu einer Unterbrechung unserer Leistungsfähigkeit“.

Wie arbeitet eine Bank aus dem Home-Office?

In einem aktuellen Blog-Artikel der Quirin-Privatbank haben wir Antworten auf diese Frage bekommen. Sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank berichten von ihrem Home-Office Alltag. „Ich mache mich in dieser Zeit neben dem Tagesgeschäft besonders gern nützlich – ich kaufe für meine Kunden auch mal mit ein, bringe Bücher oder Blümchen vorbei und telefoniere mehr als sonst mit ihnen“, berichtet zum Beispiel Julia Blaschke, Vermögensberaterin in Wiesbaden. Auch Diana Hildebrandt, Portfoliobetreuerin und Assistentin des Niederlassungsleiters in Berlin ist der persönliche Austausch jetzt noch wichtiger: „Alle zwei Tage gibt es eine Zoom-Videokonferenz mit allen Kolleginnen und Kollegen, wir sind zwar getrennt, aber auf diesem Wege doch zusammen“.

Den vollständigen Artikel finden Sie auf der Website der Quirin Privatbank.

Die Europäische Zentralbank erprobte bereits Anfang März, also noch vor den offiziellen Corona-Maßnahmen, wie es ist, wenn die Mehrheit der über 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Zuhause arbeiten. Der Test war erfolgreich und „EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte Großbanken im Euro-Raum […] zu just solchen Übungen aufgerufen, wie sie sie […] in ihrem eigenen Haus angeordnet hat“, berichtete fondsprofessionell.de.

80-90 Prozent der FinTechs arbeiten im Home-Office

Christian Kirchner befragte für finanz-szene.de im März N26, Hypoport, Deposit Solutions und die Solarisbank zum Arbeiten im Home-Office. Circa 80-90 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten demnach im Home Office.

Wir lassen generell jeden im Home-Office arbeiten und empfehlen dies auch jedem – außer es gibt Anwesenheitspflicht, weil sich die Aufgaben aus Compliance-Gründen nicht verlagern lassen.

Deposit Solutions im Interview mit finanz-szene.de

Viele der FMF-FinTech Mitglieder arbeiten derzeit auch von zu Hause. Vor allem die Frage, welche Chancen und Risiken die Corona-Pandemie für das FinTech-Ökosystem und die Finanzmärkte hat, beschäftigt sie. Ralf Heim, Gründer von Fincite, nahm zu dieser Frage kürzlich Stellung: „Covid-19 showed what happens when markets are dynamic but the technological bridge between client, advisor and portfolio management is missing”.

Titelbild: Adobe Stock.

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