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DVFA-Monatsfrage März: Blick auf die Zukunft der Kapitalmarktunion!

Die DVFA-Monatsfrage zeigt, dass Investment Professionals große Chancen für die Zukunft der Kapitalmarktunion sehen! Trotz Herausforderungen erkennen Experten das Potenzial einer stärkeren Integration und fordern klare Schritte für eine zukunftsfähige Finanzmarktstruktur in Europa.

Im letzten Jahr veröffentlichte Enrico Letta unter dem Titel „Much more than a Market“ seinen Report zur weiteren Vertiefung des Europäischen Binnenmarktes. Er stellte darin fest, dass das 2015 aufgesetzte Projekt einer Kapitalmarktunion erfolglos geblieben ist. Unter dem neuen Namen „Savings and Investment Union“ soll es nach seiner Ansicht neuen Schwung bekommen, indem diese Bezeichnung die Funktion einer Kapitalmarktunion greifbarer macht und ihre Bedeutung der breiten Bevölkerung besser verdeutlicht. Die DVFA hat ihre Investment Professionals befragt, was der neue Ansatz für sie konkret bedeutet.

„Unsere Investment Professionals bleiben skeptisch, was die Wirkung des neuen Namens angeht“, kommentiert Thorsten Müller, Vorstandsvorsitzender der DVFA, die Ergebnisse. „Die Idee einer für breite Bevölkerungsschichten besser verständlichen Namensgebung ist gut, aber noch wichtiger ist, dass die Kommission endlich entscheidende Umsetzungsschritte einleitet und konkrete Teilprojekte für die Vertiefung der Kapitalmarktunion aufsetzt.“

Im letzten Jahr veröffentlichte Enrico Letta unter dem Titel „Much more than a Market“ seinen Report zur weiteren Vertiefung des Europäischen Binnenmarktes. Er stellte darin fest, dass das 2015 aufgesetzte Projekt einer Kapitalmarktunion erfolglos geblieben ist. Unter dem neuen Namen „Savings and Investment Union“ soll es nach seiner Ansicht neuen Schwung bekommen, indem diese Bezeichnung die Funktion einer Kapitalmarktunion greifbarer macht und ihre Bedeutung der breiten Bevölkerung besser verdeutlicht. Die DVFA hat ihre Investment Professionals befragt, was der neue Ansatz für sie konkret bedeutet.

„Unsere Investment Professionals bleiben skeptisch, was die Wirkung des neuen Namens angeht“, kommentiert Thorsten Müller, Vorstandsvorsitzender der DVFA, die Ergebnisse. „Die Idee einer für breite Bevölkerungsschichten besser verständlichen Namensgebung ist gut, aber noch wichtiger ist, dass die Kommission endlich entscheidende Umsetzungsschritte einleitet und konkrete Teilprojekte für die Vertiefung der Kapitalmarktunion aufsetzt.“ 

Kapitalmarktunion: Große Mehrheit sieht zehn verlorene Jahre

Befragt nach der Entwicklung der Europäischen Kapitalmarktunion während der letzten zehn Jahre, erkennen drei von vier Umfrageteilnehmern wenig bis keinen Fortschritt. Und nur 18 % halten die Entwicklung für positiv.

Wachstum und Transformation brauchen leistungsfähige Aktienmärkte

Nahezu einhellig (87 %) messen die Investment Professionals starken und liquiden Aktienmärkten hohe Bedeutung für das künftige Wachstum und die Finanzierung der Transformation in Europa bei. Und nur etwa jeder Achte (12 %) hält deren Einfluss für gering oder neutral.

Kommissions-Priorität Kapitalmarktunion: Mehrheit erwartet keine Verbesserung

Von der neuen EU-Kommission unter der zweiten Präsidentschaft von Ursula von der Leyen erwarten fast zwei Drittel der Umfrageteilnehmer (63 %) keine stärkere Priorisierung der Kapitalmarktunion. Rund jeder Vierte (26 %) prognostiziert dagegen eine deutlich höhere Bedeutung auf der Kommissions-Agenda, während 11 % sogar eine deutlich niedrigere Priorisierung befürchtet.

Ausbau der Kapitalmarktunion – Deregulierung dringend erwünscht! Schließlich wurden die Investment Professionals der DVFA nach den zentralen Themen für den Ausbau einer Kapitalmarktunion gefragt. Klarer Sieger war mit 29 % eine geringere und weniger kleinteilige Regulierung. Eine einfachere Besteuerung von Dividenden erreichte mit 20 % den zweiten Platz. Auf dem dritten Platz landeten zwei Themen mit jeweils 15 % Zustimmung: Zum einen Regulierungserleichterungen für Aktieninvestments von Versicherungen, zum anderen ein European Single Access Point, der sämtliche für Emittenten relevanten Finanz- und ESG-Daten kostenlos für Nutzer bereitstellt. Knapp dahinter liegt der Ausbau der ESMA zu einer „europäischen SEC“ (13 %). Ein einheitliches europäisches Altersvorsorgeprodukt (PEPP) bekam mit 7 % die wenigsten Stimmen.

Quelle: DVFA e. V.

„Die Ergebnisse zeigen zweierlei: erstens, wie ernüchtert die Investment Professionals der DVFA über die bisherige Entwicklung und auch zur Zukunft des Projekts EU-Kapitalmarktunion sind – und zweitens, wie entscheidend ein voll integrierter EU-Kapitalmarkt ohne Binnengrenzen gerade jetzt ist“, fasst Thorsten Müller die Ergebnisse zusammen. „Die anstehende Finanzierung der weiteren Transformation hin zu Net-Zero sowie die erhöhten Verteidigungsinvestitionen werden nur mit effizienten europäischen Kapitalmärkten gelingen. Deshalb ist die Umsetzung der Kapitalmarktunion heute wichtiger denn je und hat geopolitische Relevanz für Europa.“ 

Quelle: DVFA-Monatsfrage März: Investment Professionals fordern mit großer Entschiedenheit die Vertiefung der Kapitalmarktunion – aber bisher überwiegt die Ernüchterung  – DVFA e. V. – Der Berufsverband der Investment Professionals

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