Written by 10:00 Finanzplatz, TOP-NEWS

Finanzsektor holt bei Frauenanteil im Vorstand auf

Der Frauenanteil in den Vorständen der Top-100-Banken ist deutlich gestiegen – von 14 % im Jahr 2022 auf 21 % im Jahr 2024. Während die Branche bei Vorständen aufholt, bleibt sie bei Aufsichtsräten weiterhin hinter anderen großen Unternehmen zurück. Geschlechterparität in Führungsgremien bleibt ein langfristiges Ziel.

Lang hinkte der Frauenanteil in Führungsgremien von Banken im Vergleich
zu anderen großen Unternehmen deutlich hinterher. Nun hat sich das Bild
nach dem Managerinnen-Barometer 2025 des
Wirtschaftsforschungsinstituts DIW verbessert. 2024 holten die Top-100-
Banken auf und konnte die Lücke zumindest bei Vorständen weitgehend
schließen. Lag der Frauenanteil dort 2022 noch bei 14%, sind es nun 21%.
Bei den Aufsichtsräten konnten die Banken nicht aufschließen. Dabei gab es
in der Branche Mitte der 2000er Jahre dort anteilig deutlich mehr Frauen als
bei den Top-100-Unternehmen. Wegen nachlassender Dynamik beim
Zuwachs wurden die Banken von den Unternehmen überholt und
abgehängt. Mehr Frauen stehen an der Spitze des Aufsichtsrats der 100
größten Banken: Im vierten Quartal 2024 waren es zwölf, 2006 erst drei
Frauen.

Trotz eines steigenden Frauenanteils in allen Branchen bleibt es noch ein
weiter Weg bis zur Geschlechterparität in Führungsgremien. „Die
Fortschritte sind ohne Zweifel positiv, aber auch nicht überwältigend groß“,
konstatiert Katharina Wrohlich, DIW-Forscherin für Gender Economics. Im
EU-Vergleich kann sich Deutschland sehen lassen. Nach den DIW-Zahlen
liegt der Frauenanteil in den größten börsennotierten Unternehmen über
dem EU-Durchschnitt. Bei Aufsichtsräten war dies schon Anfang der 2010er
Jahre der Fall, bei Vorständen holte Deutschland erst in den vergangenen
drei Jahren auf.

Ein Blick auf die Börsensegmente hierzulande zeigt eine differenzierte Lage
beim Frauenanteil. Im S-Dax und Tech-Dax bewegt sich wenig. Der Dax 40
hat die größte Dynamik beim Zuwachs. Nur ein Unternehmen leistet sich
dort allerdings noch einen reinen Männervorstand – die Porsche SE.

Quelle: Börsen-Zeitung vom 25.01.2025, Zweitveröffentlichungsrecht

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