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Crowdfunding in der EU: Marktüberblick und Entwicklung

Die Finanzierungsform des Crowdfunding hat sich in Europa zu einem zentralen Instrument für Start-ups und kleine Unternehmen entwickelt. Der erste Marktbericht der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) zur europäischen Landschaft der Gemeinschaftsfinanzierung bietet einen Einblick in die Entwicklungen des Jahres 2023.

Crowdfunding ist eine alternative Finanzierungsform, bei der zahlreiche Kleinanleger über digitale Plattformen investieren. Diese Plattformen dienen als Schnittstelle, die potenzielle Investoren oder Kreditgeber mit Unternehmen zusammenbringt, die Kapital benötigen – häufig Start-ups oder kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Im Unterschied zum traditionellen Bankwesen ermöglicht Crowdfunding eine direkte Verbindung zwischen den Investoren und den Finanzierungsnehmern.

Wachstumsmarkt mit Schwerpunkt auf Krediten

Laut der ESMA wurden 2023 mehr als 1 Milliarde Euro über Crowdfunding-Plattformen gesammelt. Der Großteil entfiel auf kreditbasierte Projekte (65 Prozent der Gesamtsumme), gefolgt von schuldenbasierten (17 Prozent) und eigenkapitalbasierten Finanzierungen (6 Prozent). Die durchschnittliche Finanzierungssumme pro kreditbasiertem Projekt lag bei rund 15.000 Euro, deutlich niedriger als bei schulden- und eigenkapitalbasierten Projekten.

Mit mehr als 1,7 Millionen Investoren dominieren private Kleinanleger den Markt, die in der Regel kleinere Beträge investierten als „sophisticated investors“ (erfahrene Anleger) und institutionelle Anleger. Professionelle Dienstleistungen wie Unternehmensberatung und Forschung (33 Prozent der Gelder) sowie der Bausektor (21 Prozent) zählten zu den wichtigsten Zielbranchen.

Regionale Unterschiede und grenzüberschreitende Investitionen

Frankreich und die Niederlande führen die europäische Crowdfunding-Landschaft an – sowohl in Bezug auf die Anzahl der Plattformen als auch auf das eingeworbene Kapital. Während französische Plattformen rund 292 Millionen Euro sammelten, war Litauen mit fast 500.000 Anlegern führend bei der Anzahl der Investoren. Auffällig ist die hohe Konzentration grenzüberschreitender Investitionen in Ländern wie Österreich und Estland, wo 80 Prozent der Gelder von ausländischen Investoren stammen.

Regulatorische Grundlage und Harmonisierung

Die 2020 eingeführte „European Crowdfunding Service Providers Regulation“ (ECSPR) hat einheitliche Standards für Investitions- und Kredit-Crowdfunding geschaffen, um die Fragmentierung nationaler Regulierungen zu überwinden. Seit November 2023 müssen alle Anbieter, die sich an die ECSPR anpassen wollen, eine Lizenz beantragen. Die Verordnung setzt Standards für Anlegerinformationen und den Schutz vor Interessenskonflikten.

Fazit und Ausblick

Crowdfunding etabliert sich zunehmend als bedeutende Finanzierungsalternative in Europa. Die Harmonisierung durch ECSPR fördert nicht nur Transparenz und Anlegervertrauen, sondern auch den grenzüberschreitenden Kapitalfluss. Der Markt befindet sich in einer Phase der Konsolidierung, in der kleinere Anbieter von größeren übernommen werden.

Die ESMA wird künftig jährlich berichten und damit eine Datenbasis schaffen, um Trends zu analysieren und Risiken frühzeitig zu erkennen. Der vorliegende Bericht basiert auf der Auswertung von 98 Anbietern aus 17 Ländern.

Crowdfunding in der EU 2024

ESMA bietet einen Einblick in die Entwicklungen 2023 bezüglich der Finanzierungsform.
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