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Was kostet das Bezahlen? Bargeld und Kartenzahlungen aus Verbrauchersicht

Welches Zahlungsmittel ist am kostengünstigsten. Eine Studie der Deutschen Bundesbank ist dieser Frage nachgegangen. Bargeld ist hierzulande trotz wachsender Beliebtheit bargeldloser Alternativen immer noch das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel. Doch wie teuer ist Bargeld tatsächlich im Vergleich zu Debit- und Kreditkarten? Die neue Studie liefert spannende Antworten, indem sie die Kosten dieser Zahlungsmittel aus Verbrauchersicht analysiert.

Was untersucht die Studie?

Die von der Deutschen Bundesbank beauftragte Untersuchung basiert auf einer repräsentativen Befragung von 2.001 Personen im Jahr 2023. Ziel war es, die Gesamtkosten von Bargeld, Debit- und Kreditkartenzahlungen zu berechnen. Dabei wurden sowohl monetäre (z. B. Gebühren, finanzielle Verluste) als auch nicht-monetäre Kosten (z. B. Zeitaufwände, Datenpreisgabe) einbezogen.

Die wichtigsten Ergebnisse

Bargeld: Kostengünstig, aber zeitintensiv

Pro Transaktion verursacht Bargeld die geringsten Kosten. Doch die Vorteile hören hier nicht auf: Bargeld genießt bei den meisten Deutschen hohes Vertrauen, insbesondere wegen seines Schutzes der Privatsphäre. Fast 85 Prozent der Befragten nannten Bargeld als die sicherste Zahlungsmethode in Bezug auf Datenschutz.

Allerdings sind die nicht-monetären Kosten wie der Zeitaufwand nicht zu unterschätzen. Der Gang zum Geldautomaten und das Bezahlen an der Kasse dauern im Durchschnitt länger als vergleichbare Prozesse bei Kartenzahlungen. Insgesamt ergeben sich jährlich etwa 5,3 Stunden Zeitaufwand für Bargeldnutzer.

Debitkarten: Effizient, aber nicht anonym

Debitkarten bieten eine gute Balance zwischen Kosten und Zeitaufwand. Bezogen auf den Transaktionsbetrag sind sie sogar günstiger als Bargeld. Die durchschnittlichen monatlichen Gebühren für Debitkarten liegen bei etwa 2 Euro, was deutlich unter den Kosten für Kreditkarten liegt.

Allerdings geht die Nutzung von Debitkarten mit einer geringeren Anonymität einher. Die Daten, die bei Transaktionen erfasst werden, können von Banken und Händlern genutzt werden, was für datensensible Verbraucher ein Nachteil sein kann.

Kreditkarten: Komfortabel, aber teuer

Kreditkarten sind die teuerste der drei untersuchten Optionen. Mit durchschnittlichen monatlichen Gebühren von 4,50 Euro und höheren Gebühren pro Transaktion fallen sie deutlich ins Gewicht. Hinzu kommen potenzielle Risiken wie Betrug oder Missbrauch, die zwar durch gesetzliche Regelungen teilweise abgesichert sind, jedoch zusätzliche Sorgen bereiten können.

Trotzdem bieten Kreditkarten Vorteile: Sie sind flexibel einsetzbar und besonders im Online-Handel oder auf Reisen unverzichtbar. Diese Bequemlichkeit hat allerdings ihren Preis.

Zeitaufwand und Datenschutz als wichtige Faktoren

Ein zentraler Aspekt der Studie ist der Zeitaufwand. Bargeldzahlungen dauern im stationären Handel durchschnittlich 18,7 Sekunden, während Kartenzahlungen etwa 20,1 Sekunden benötigen. Interessanterweise reduziert sich der Zeitaufwand bei mobilen Bezahlverfahren wie kontaktlosen Kartenzahlungen oder Smartphone-Apps.

Zusätzlich spielt der Datenschutz eine immer größere Rolle. Während Bargeldzahlungen nahezu anonym sind, hinterlassen Kartenzahlungen und insbesondere digitale Bezahlmethoden eine Datenspur. Rund 75 Prozent der Befragten sehen mobile Bezahlverfahren als die unsicherste Option in Bezug auf den Schutz ihrer Privatsphäre.

Eine Frage der Prioritäten

Die Studie zeigt, dass die Wahl des Zahlungsmittels nicht allein von den Kosten abhängt. Verbraucher sollten abwägen, welche Faktoren für sie wichtiger sind: Kostenersparnis, Zeitaufwand oder Datenschutz. Bargeld ist weiterhin konkurrenzfähig und genießt hohes Vertrauen, während Debitkarten durch Effizienz und niedrige Kosten punkten. Kreditkarten bleiben eine teurere, aber komfortable Alternative.

Für die meisten Deutschen bleibt Bargeld ein unverzichtbares Zahlungsmittel. Selbst wenn finanzielle Anreize geboten würden, wäre ein Großteil der Verbraucher nicht bereit, darauf zu verzichten. Die Wahlfreiheit zwischen den Zahlungsmitteln bleibt somit ein entscheidender Faktor – und ein Luxus, den die Deutschen zu schätzen wissen.

Kosten von Bargeld und Kartenzahlung aus Verbrauchersicht

Welches Zahlungsmittel ist am kostengünstigsten? Eine Studie der Deutschen Bundesbank.
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