Written by 17:02 Frankfurt Life

Frankfurts jüdische Geschichte erleben

Wir waren zu Besuch im Jüdischen Museum Frankfurt und dem dazugehörigen Museum Judengasse und stellen in diesem Beitrag die spannenden Aktivitäten rund um die jüdische Geschichte in Frankfurt vor.

Außenansicht des Jüdischen Museums Frankfurt, weißes Gebäude mit Bäumen im Innenhof bei blauem Himmel

Am 27. Januar dieses Jahres jährte sich der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust zum 77. Mal. Im Jüdischen Museum Frankfurt wird jeden Tag an das Leiden und vor allem an das Leben von Personen jüdischen Glaubens erinnert. Engagierte Kuratorinnen und Kuratoren sorgen dafür, dass an diesem Ort Geschichte erlebbar gemacht wird und Groß und Klein Platz finden.

Wir haben die neue Dauerausstellung „Wir sind Jetzt.“ im Rothschild-Palais besucht und fassen die Highlights zusammen: Über 3 Etagen verteilt, wird die Geschichte der Jüdinnen und Juden in Frankfurt von 1800 bis zur Gegenwart erzählt. Umgeben von moderner Ausstattung ist dennoch das authentische zeitgenössische Flair im Wohnhaus der Familie Rothschild zu spüren. Neben historischen Objekten, Kunstgegenständen und Informationstexten gibt es außerdem interaktive Stationen und Multimedia-Installationen, die den Besuch abwechslungsreich und spannend machen.

 

Eine besonders schöne Idee ist beispielsweise der Raum „Ask the Rabbi!“, wo man bei einer Tasse Kaffee auf gemütlichen Sesseln Platz nehmen und Frankfurter Rabinerinnen und Rabbinern Fragen stellen kann. Ob bei einer der geführten Touren oder allein gibt es viel zu erkunden, aber oft fehlt die Zeit, alles genau zu betrachten und nach ein paar Stunden sind die eigenen Aufnahmekapazitäten erschöpft. Doch für diesen Fall hat sich das Team des Jüdischen Museums etwa Tolles einfallen lassen! Mit der „Museum To Go“-Karte, die alle Besuchenden beim Eintritt erhalten, können durch Auflegen der Chipkarte an ausgeschrieben Stationen Filme, Fotos, Audiodateien und vieles mehr mit nach Hause genommen werden.

Bei diversen Veranstaltungen rund um das Museum besteht die Möglichkeit noch tiefer in die Thematik einzusteigen und mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Vom Binge-Watching Abend über Podiumsdiskussionen bis zur Weinprobe ist für alle etwas dabei.

Spannend ist auch ein Besuch der Erinnerungsstätte an der Großmarkthalle auf dem Gelände der EZB. Dort wird mit Zitaten von Opfern, Überlebenden und Zeitzeugen an die Massendeportationen aus Frankfurt erinnert. Wer einen Stadtspaziergang mit einer digitalen Führung verbinden möchte, kann mit der App „Unsichtbare Orte“ die jüdische und migrantische Zeitgeschichte erkunden.

Das Museum hält ebenfalls für Kinder ein spannendes Programm bereit: an Vorlesesonntagen mit gemeinsamem Basteln oder Workshops lernen auch die Kleinsten jüdische Feiertage und biblische Geschichten kennen. Für Sportbegeisterte gibt es immer mittwochs um 18 Uhr einen Yoga-Kurs in der Museumsbibliothek, der basierend auf jüdischen Yogapraktiken die hebräische Sprache miteinbezieht und so den Ort mit Körper und Geist verbindet.

 

Für Besuchende der Museen sowie Teilnehmende an Veranstaltungen gilt die 2G+-Regel. Das aktuelle Hygienekonzept ist hier einsehbar. Als Alternative zum Besuch vor Ort gibt es auch einige digitale Angebote, wie beispielsweise Online-Führungen und informative Filme auf dem zugehörigen YouTube-Kanal.

Das Jüdische Museum sowie das Museum Judengasse sind dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zu Ausstellungen, Veranstaltungen und Tickets sind hier zu finden. Auf dieser Seite steht außerdem das aktuelle Programmheft für Januar bis April 2022 zum Download bereit.

Text und Fotos: Emma Nickola
Titelbild: Jüdisches Museum Frankfurt

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