Written by 18:00 FinTech

Geschlechterdiversität: Die Pains and Gains von Deutschlands FinTechs

Eine Kurzstudie der Berlin Finance Initiative zur Geschlechterdiversität zeigt den deutlichen Nachholbedarf in Deutschlands FinTech Szene auf. Das Ergebnis: Talentpools werden nicht optimal ausgeschöpft.

Die Finanz- und Techbranche wird in Deutschland ein immer stärkerer Job- und Wachstumsmotor. 2,1 Mrd. Euro Kapital haben die deutschen FinTechs allein in der ersten Jahreshälfte 2021 eingeworben, zwei Drittel davon am Standort Berlin. Die Hauptstadt hat sich inzwischen sogar eine Führungsrolle in Europa als digitaler Finanzplatz erarbeitet, der Investoren, Kapital und Talente aus aller Welt anzieht.

Die von der Berlin Finance Initiative veröffentlichte Kurzstudie zeigt aber auch, dass es in der Branche deutlichen Nachholbedarf gibt, wenn es um (Gender) Diversity geht: Der Frauenanteil in den Gründungsteams der 20 größten deutschen FinTechs beträgt nur vier Prozent, die Geschäftsführungsteams weisen nur drei Prozent Frauen auf. Im innereuropäischen Vergleich liegt Deutschland damit weit zurück.

„Selten erlebe ich noch Systeme – die Kapitalgeber eingeschlossen – die so homogen sind, wie die FinTech-Branche. Der Talentpool wird damit nicht optimal ausgeschöpft und viele Frauen werden entmutigt. Dem Wirtschaftsstandort entgehen damit viel zu viele Potentiale“, so Dr. Philine Sandhu, Autorin der Kurzstudie und Dozentin an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.

Achim Olegarth, Mitautor der Studie und Gründer der Berlin Finance Initiative, bekräftigte: „Unsere Studie zeigt deutlich, dass Vorbilder und ein breites Maßnahmenbündel notwendig sind, um mehr Frauen als Gründerinnen- und Managerinnen in der Finanzbranche zu sehen. Für die Branche bringt dies vielfältige Chancen mit sich.”

Um die strukturelle Unterrepräsentanz von Frauen in FinTechs anzugehen, empfiehlt die Kurzstudie umfangreiche Maßnahmen:

  • Daten generieren und Transparenz schaffen
  • Geschlechterdiversität zur Voraussetzung für (öffentliches) Funding machen
  • Selbstverpflichtung der Branche zu mehr (Gender) Diversity erwirkel
  • Talent-Pipeline konsequent und diskriminierungsfrei aufbauen
  • Vernetzung der Branche ausbauen und Gründerinnen-Fonds aufsetzen.

Zur gesamten “2021 Diversity For Growth” Studie geht es hier.
Photo: Pixabay

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