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WIR SIND HIER.22 Festival für kulturelle Diversität im Literaturhaus Frankfurt am Main

Das Literaturhaus Frankfurt veranstaltet von Freitag, 18., bis Sonntag, 20. Februar, das zweite WIR SIND HIER. Festival für kulturelle Diversität. 15 Gäste aus Literatur, Journalismus und Politik diskutieren über den Stand und die Notwendigkeit rassismuskritischer Arbeit.

Außenansicht des EIngangs vom Literaturhaus Frankfurt

Meldung der Stadt Frankfurt am Main vom 27.01.2022 – Zum ersten Jahrestag des rechtsextremen Anschlags von Hanau richtete das Literaturhaus Frankfurt 2021 das WIR SIND HIER. Festival für kulturelle Diversität aus. Nach dem großen Erfolg mit mehr als 6000 Streaming-Zuschauerinnen und -Zuschauern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum findet im Februar eine zweite Ausgabe des Festivals in Frankfurt und Hanau statt. Dieses Jahr erstmals hybrid und somit auch mit Saalpublikum, das im letzten Jahr aufgrund der pandemischen Lage nicht erlaubt war.

Konzept des Festivals ist es, Autorinnen und Autoren einzuladen, die sich in ihrer Arbeit, in ihren Texten und Büchern ausdrücklich oder hintergründig mit Rassismus beschäftigen. Das sind Shida Bazyar, Asal Dardan, Aladin El-Mafaalani, Lena Gorelik, Dilek Güngör, Hasnain Kazim, Ozan Zakariya Keskinkılıç und Emilia Roig sowie die Kolumnistin Teresa Bücker. Ebenfalls werden im Literaturhaus zu Gast sein die Migrationsforscherin Aylin Karabulut und die Frankfurter Kulturpolitikerin Mirrianne Mahn. Außer ihrer herausragenden Arbeit und Expertise eint die Gäste, dass sie oft bereits aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Namens oder einer unterstellten Religionszugehörigkeit ausgegrenzt wurden oder Opfer von Gewalt geworden sind. Sie repräsentieren einen noch immer stark marginalisierten Teil der Bevölkerung, dessen Stimmen immer lauter werden.

Kuratiert wird WIR SIND HIER. erneut von den Festival-Initiatorinnen und -Initiatoren, dem Literaturvermittler Benno Hennig von Lange vom Literaturhaus Frankfurt und der Verlagsgründerin und Eventkonzepterin Selma Wels.

Zur besonderen Rolle der Literatur äußern sich Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig und Bildungsdezernentin Sylvia Weber, die gemeinsam die Schirmherrschaft des Festivals übernommen haben: „Rassismus, Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit, einschließlich gewaltsamer Hasskriminalität, belasten unsere Gesellschaft. Der Anschlag in Hanau vor knapp zwei Jahren hat tiefe Spuren hinterlassen. Bei der Aufklärung der Tat ist besonders die Politik gefragt“, sagt Hartwig. Und weiter: „Wenn es um die Erinnerung, das Verarbeiten und den gesellschaftlichen Dialog geht, nimmt jedoch auch die Literatur eine besondere Rolle ein. Ich bin stolz, dass das wichtige Festival WIR SIND HIER. 2021 in Frankfurt initiiert wurde und in diesem Jahr zum zweiten Mal eine Plattform bietet, um darüber zu sprechen, wie wir in einem Einwanderungsland wie Deutschland miteinander leben wollen.“

„Der 19. Februar 2020 hat uns tief erschüttert. Es war nicht ein Angriff ‚auf uns alle‘, sondern ein Angriff auf Menschen, die als ‚anders‘ gelesen werden. Und es wurde klar: Der zunehmende Rassismus und Rechtsextremismus bleibt die größte Herausforderung für unsere Demokratie und verpflichtet uns als Politik und Gesellschaft zu handeln. Mit unserem Aktionsplan gegen Rassismus und Rechtsextremismus anerkennt die Stadt Frankfurt Rassismus als strukturelles Problem, das es zu bekämpfen gilt. Er schlägt Maßnahmen vor, die an Strukturen und Denkweisen arbeiten, die gegen Ausgrenzung, Hass und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wirken. Unser stadtRAUMfrankfurt als Begegnungsort ist ein Beispiel, und die nun etablierte Kooperation mit dem neuen Demokratiezentrum in Hanau ebenso. Ich freue mich, dass es den Initiator:innen des Festivals erneut gelungen ist, ein hochkarätiges Programm mit namhaften Autor:innen zusammenzustellen und damit die Erinnerung an den 19. Februar wachzuhalten. Wir alle sind in der Pflicht, dass so etwas nie wieder geschieht“, betont Bildungsdezernentin Weber.

Die Veranstaltungsreihe findet dieses Wochenende im hybriden Format statt. d.h. es gibt Saaltickets sowie auch Streamingtickets für die Veranstaltungen. Hier finden Sie Informationen zum Programm, Tickets und die Kurzbiografien der Teilnehmenden.

Quelle: Stadt Frankfurt am Main
Foto: Literaturhaus Frankfurt

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