Written by 8:00 Finanzplatz

CFS-Index hat sich nach pandemiebedingtem Einbruch erholt

Der CFS-Index, der vierteljährlich die Verfassung der deutschen Finanzbranche abbildet, hat sich von dem pandemiebedingten Einbruch vor zwei Jahren erholt. Mit einem Plus von +12,3 Punkten liegt er deutlich über dem Niveau kurz nach Ausbruch der Pandemie.

Die Stimmung der Finanzbranche hat sich deutlich verschlechtert. Der CFS-Index, der vierteljährlich die Verfassung der deutschen Finanzbranche abbildet, sinkt im ersten Quartal 2022 um -4,2 Punkte auf 111,1 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Wert jedoch kaum verändert (-0,7 Punkte) und befindet sich auf einem soliden Wachstumsniveau. Von dem pandemiebedingten Einbruch vor zwei Jahren hat sich der Index eindeutig erholt. Mit einem Plus von +12,3 Punkten liegt er klar über dem Niveau kurz nach Ausbruch der Pandemie.

Die rückläufige Entwicklung im ersten Quartal 2022 basiert wesentlich auf dem gesunkenen Umsatz- und Ertragswachstum der gesamten Finanzbranche. Diese Entwicklung wurde bereits im vorangegangenen Quartal erwartet. Auch für das laufende Quartal ist die Finanzbranche hier eher zurückhaltend. Erfreuliche Meldungen kommen seitens eines gestiegenen Stellenaufbaus, besonders bei den Dienstleistern. Des Weiteren melden die Finanzinstitute ein erhöhtes Wachstum des Investitionsvolumens.

„Trotz schwieriger Rahmenbedingungen werden in der Branche konsequent alle Möglichkeiten genutzt, um den Strukturwandel zu gestalten und damit die Voraussetzungen für weiteres Wachstum zu schaffen“, kommentiert Prof. Dr. Rainer Klump, Direktor des Center for Financial Studies, die Ergebnisse.

Die Bewertung der zukünftigen internationalen Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland ist im ersten Quartal 2022 leicht gestiegen. Mit einem Plus von 1,2 Punkten liegt der aktuelle Indexwert bei 106,7 Punkten. Der Anstieg ist durch die positive Einschätzung der Finanzinstitute von +2,8 Punkten begründet.

„Der internationale Finanzplatz Frankfurt sowie starke und global gut vernetzte regionale Zentren wie Berlin, Hamburg, München, Stuttgart oder Nordrhein-Westfalen bündeln ihr Engagement in der Initiative Germany Finance. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Initiative identifiziert drei Kernherausforderungen für das deutsche Finanzsystem: die nachhaltige Transformation, die digitale (R-)Evolution sowie die Banken- und Kapitalmarktunion. Die positive Einschätzung der Finanzinstitute zeigt, dass der Finanzstandort Deutschland hier auf einem guten Weg ist“, sagt Gerhard Wiesheu, Präsident von Frankfurt Main Finance.

Umsatz- und Ertragswachstum der Finanzinstitute deutlich unter dem Vorjahresniveau

Das Wachstum der Umsätze der Finanzbranche ist im ersten Quartal 2022 stark zurückgegangen. Diese Entwicklung wurde bereits im vorangegangenen Quartal erwartet. Die Finanzinstitute melden einen Rückgang um -9,1 Punkte auf 112,4 Punkte. Sie liegen damit -9,8 Punkte unter dem Vorjahresniveau. Die Dienstleister melden einen Rückgang um -6,4 Punkte auf 118,8 Punkte. Sie befinden sich nun fast auf dem Vorjahresstand (-0,7 Punkte). Für das zweite Quartal 2022 sind die Erwartungen der Finanzbranche weiterhin verhalten.

Auch hinsichtlich des Wachstums der Erträge melden die befragten Finanzinstitute und Dienstleister rückläufige Daten. Der entsprechende Sub-Index der Finanzinstitute sinkt um -7,7 Punkte auf 106,3 Punkte und liegt mit -14,8 Punkten deutlich unter dem Stand des Vorjahres. Bei den Dienstleistern sinkt der Sub-Index um -6,8 Punkte auf 115,4 Punkte und befindet sich +1,0 Punkte über dem Vorjahresniveau. Für das laufende Quartal rechnen beide Gruppen weiterhin mit einem gebremsten Ertragswachstum.

Finanzinstitute melden steigendes Wachstum des Investitionsvolumens / Dienstleister halten das Niveau des Vorquartals

Das Wachstum des Investitionsvolumens in Produkt- und Prozessinnovationen der Finanzinstitute steigt um +5,9 Punkte auf 114,9 Punkte und liegt nun +9,2 Punkte über dem Vorjahresniveau. Die Dienstleister melden einen leichten Rückgang um -0,7 Punkte auf 105,1 Punkte. Sie liegen damit -8,6 Punkte unter dem Stand von vor einem Jahr. Für das laufende Quartal erwarten die Finanzinstitute einen Rückgang, die Dienstleister rechnen damit, ihr Niveau zu halten.

Stellenaufbau deutlich über dem Vorjahresniveau

Wie zuvor erwartet wurde, melden die Finanzinstitute ein leicht gestiegenes Mitarbeiterwachstum für das erste Quartal. Der Mitarbeiter-Sub-Index steigt um +1,0 Punkte auf 105,1 Punkte und befindet sich damit +9,8 Punkte über dem Stand von vor einem Jahr. Auch die Dienstleister melden einen Anstieg ihres Mitarbeiterwachstums. Der entsprechende Sub-Index steigt um +5,8 Punkte auf 116,5 Punkte und liegt mit +10,6 Punkten deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Für das laufende Quartal rechnen beide Gruppen mit einem abgeschwächten Mitarbeiterwachstum.

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