Die Studie der britischen „Economist“-Gruppe ist erschienen und präsentiert die neue Rangfolge der 172 lebenswertesten Städte der Welt, welche nach Kriterien wie Gesundheitsversorgung, Kultur, Umwelt, Bildung und Infrastruktur miteinander verglichen wurden.
Während der Corona Pandemie, sah das Städteranking noch ganz anders aus. Aufgrund der harten Lockdowns verloren deutsche, aber auch viele andere europäische Metropolen viele Plätze. Nach den Lockerungen stiegen Frankfurt sowie Hamburg und Düsseldorf nun um jeweils 30 Plätze auf, was sie zu den größten Gewinnern im Jahresvergleich macht. Während Frankfurt dicht hinter die Gewinnerstadt Wien auf Platz sieben rückte, sind Hamburg auf Platz 16 und Düsseldorf auf Platz 22 zu finden. Auch München und Berlin zogen in die Top 20 ein.
Vor allem Städte mit einer hohen Impfquote konnten Spitzenplätze ergattern, jedoch sind die Verbesserungen auch auf Öffnungen von Restaurants, Geschäften und anderen Freizeitaktivitäten zurückzuführen. Auch das Zurückkehren der Kinder in die Schulen sowie die Entlastung der Krankenhäuser und des Gesundheitssystems wirkt sich positiv auf die Stabilität der Städte und Länder und somit auch auf deren Ranking aus. Die meisten hochplatzierten deutsche Städte punkteten beim Thema Infrastruktur und Gesundheitswesen, während sie bei den Faktoren der Sicherheitslage, wie zum Beispiel Bildung und Stabilität, nicht in der Spitzengruppe landeten. Frankfurt erreichte bei Gesundheit und Infrastruktur jeweils die vollen 100 Punkte, während dagegen in der Kategorie Bildung 91,7 Punkte erreicht wurden.
Wien wurde, wie zuvor erwähnt, zum Gewinner der diesjährigen Studie gekürt, gefolgt von Kopenhagen und Zürich. Auch die zwei kanadischen Städte Calgary und Vancouver landeten unter den besten Fünf.
Während der Corona Pandemie sah man vor allem Metropolen in Neuseeland, Australien und China an der Spitze, was sich jedoch mit weltweiten Lockerungen wieder veränderte. Nicht nur diese Metropolen sinken weiter ab, sondern auch osteuropäische und vor allem russische Städte, die im Aspekt Stabilität schlecht abschneiden. Aufgrund des Angriffs auf die Ukraine, wurden Städte wie Warschau und Budapest aufgrund ihrer geopolitischen Lage abgestuft, während Kiew sogar ganz aus der Wertung genommen wurde. Moskau und St. Petersburg wurden im Ranking unter anderem aufgrund von Einbußen in der Kategorie Stabilität abgestuft. Ganz hinten im Ranking befinden sich Städte, die von Terrorismus und gewaltsamen Konflikten geprägt sind, wie zum Beispiel Damaskus, Lagos und Teheran.
Laut den Verfassern der Studie werden aber die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs in den nächsten Monaten überall ein großes Risiko für die Lebensqualität darstellen. Steigende Energie- und Lebensmittelpreise könnten Konflikte auslösen und die Kostenkrise wird vor allem auch Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Gesundheitssysteme eindämmen. Noch steigen die westeuropäischen Städte im Ranking, doch die weitere Entwicklung ist abzuwarten.
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