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PwC Studie: COVID-19 bremst Fintech-Übernahmewelle

Eine PwC Studie zu Fintech Kooperation zeigt, dass 2020 deutlich weniger Finanz-Start-ups ihr Geschäft einstellen mussten. Gleichzeitig sinken auch die durchgeführten Übernahmen im Fintech-Sektor. Vorrangig übernehmen Fintechs andere Fintechs. Startups sind bei Übernahme durchschnittlich 5,5 Jahre alt und bei Geschäftseinstellung circa vier Jahre.

Auslese bei den Fintechs ist gebremst

Deutsche Fintechs können sich bislang in der Corona Krise am Markt behaupten und vor allem VC-finanzierte Startups werden zunehmend zu etablierten Partnern in der Finanzbranche. Wie der „Fintech-Kooperationsradar“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland zeigt, mussten 2020 deutlich weniger Fintechs ihr Geschäft einstellen und wurden auch seltener von anderen Unternehmen übernommen. Kooperationen mit FinTech-Startups sind für Banken und Versicherungen attraktiv, um Kunden schnell innovative Produkte anzubieten oder kurzfristig die Kosten zu reduzieren. Die Bandbreite reicht von recht losen operativen Kooperationsformen bis zu finanziellen Beteiligungen in unterschiedlicher Höhe. Am weitesten gehend ist die vollständige Übernahme eines FinTechs. Unternehmen sichern sich hierdurch schnell den zeitlich unbefristeten Zugang zu Technologie, Kunden und Mitarbeitern des jeweiligen Startups.

Sven Meyer, Leader Fintech bei PwC Deutschland: „Wer ein FinTech-Startup übernimmt, muss sich darüber im Klaren sein, dass Art und Weise der Integration von zentraler Bedeutung sind. Wer die aufeinanderprallenden Kulturen nicht zügig in den Griff bekommt, riskiert Friktionen, erhebliche finanzielle Verluste und manchmal sogar die Totalabschreibung.“

Weit über 100 Fintechs wurden schon übernommen

Der deutsche Fintech-Sektor ist noch recht jung. Dies erklärt auch, warum es nach wie vor wenig Informationen über FinTech-Übernahmen gibt. PwC analysiert deshalb detailliert die nunmehr insgesamt 127 deutschen Fintech-Akquisitionen der letzten acht Jahre. Vorrangig übernehmen FinTechs andere FinTechs. Bis zuletzt konnten hier ganze 55 Übernahmen gezählt werden. Mit deutlichem Abstand auf Platz zwei und drei folgen Banken sowie IT-Unternehmen, die bis dato 14 beziehungsweise zehn FinTechs übernommen haben. Versicherungen rückten mit nunmehr acht Transaktionen vom siebten Rang im Vorjahr aktuell auf den vierten Rang vor. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres konnten bislang 20 Übernahmen gezählt werden. Für das Gesamtjahr ergeben sich daraus hochgerechnet 26 FinTech-Übernahmen; ein merklicher Rückgang gegenüber 31 Transaktionen in 2019. Grundsätzlich werden FinTech-Startups in allen Altersstufen übernommen. Im Durchschnitt sind sie bei der Akquisition allerdings 5,5 Jahre alt.

„In der Entwicklung eines FinTech-Startups ist das vierte Jahr entscheidend. Denn in diesem Jahr finden nach unserer Analyse sowohl die meisten Geschäftsaufgaben als auch die meisten Übernahmen statt. Nach dem verflixten siebten Jahr hingegen, scheitert so gut wie kein Startup mehr“, erläutert Sven Meyer.

Die vollständige Pressemitteilung sowie Zusammenfassungen zu PwCs Fintech Kooperationsradar Geschäftseinstellungen und “Geschäftsübernahmen” finden Sie auf der Website von PwC.


Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 276.000 Mitarbeiter in 157 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.

Bild: Thomas Ehrhardt/Pixabay

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