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Zahlen & Fakten: Das Bundesland Hessen

Entdecken Sie Hessen: Ein Wirtschaftskraftzentrum mit vielfältiger Branchenstruktur, darunter Finanzplatz und internationaler Flughafen. Prognose: 1,5 % Wachstum im nächsten Jahr.

Hessen hat im ersten Halbjahr 2023 seine Wirtschaftsleistung leicht gesteigert, während Deutschland insgesamt schrumpfte. Mit einer Fläche von gut 21.100 km2 und 6,4 Millionen Einwohnern trägt Hessen 7,6 % zur Gesamtbevölkerung Deutschlands bei. Die Wirtschaftsdaten des Bundeslandes verdeutlichen eine überdurchschnittliche Wirtschaftskraft.

Wirtschaftsstandort Hessen: Einzigartiger Branchenmix

Hessen repräsentiert einen besonderen Branchenmix und erreicht 12 % des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die hessische Wirtschaftsleistung pro Kopf liegt um 9,4 % über dem Bundesdurchschnitt. Insbesondere der Finanzplatz Frankfurt, der Frankfurter Flughafen und die Messe Frankfurt tragen maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Die Logistikbranche, der Flughafen als führender deutscher Verkehrsknotenpunkt und die Messe als drittgrößter weltweit unterstreichen Hessen als internationalen Wirtschaftsstandort.

Digitalisierung und Zukunftsindustrie im Fokus

Die Region um Frankfurt ist auch Heimat des weltweit größten Internetknotens, DE-CIX, und beherbergt zahlreiche Rechenzentren. Die steigende Bedeutung von Digitalisierung, 5G und KI führt zu einer wachsenden Nachfrage nach Rechenleistung. Trotzdem stehen energieintensive Rechenzentren vor der Herausforderung, von einem günstigen Strompreis abhängig zu sein.

Industrie und Export: Herausforderungen und Potenziale

Das produzierende Gewerbe in Hessen spielt mit 17,8 % an der Bruttowertschöpfung eine kleinere Rolle als im bundesweiten Durchschnitt. Dennoch sind rund 320.000 Menschen in der Industrie beschäftigt, wobei Chemie/Pharma, Automobilindustrie und Metallbranche dominieren. Die Exportquoten sind in den letzten Jahren leicht gesunken, insbesondere aufgrund von globalen Krisen, beeinflussen jedoch weiterhin die hessische Wirtschaftsperformance.

Arbeitsmarkt und Fachkräftemangel

Hessen verzeichnet einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 5,3 % im September 2023, leicht über dem Bereich der Vollbeschäftigung. Die Herausforderung des Fachkräftemangels wird durch einen vergleichsweise leichten Anstieg der Arbeitslosenquote erklärt, da Unternehmen zögern, aufgrund der Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Fachpersonal Mitarbeitende zu entlassen.

Steuereinnahmen und Finanzsituation

Die Wirtschaftsstärke von Hessen spiegelt sich in überdurchschnittlich hohen Steuereinnahmen wider. Die Länderfinanzausgleichsgelder werden durch Nettogeber wie Hessen, Bayern und Baden-Württemberg bereitgestellt, um die finanzschwachen Bundesländer zu unterstützen. Die solide Schulden- und Liquiditätsmanagementpraxis in Hessen ermöglicht es, Zinsanstiege relativ gut zu kompensieren.

Ausblick: Chancen und Risiken

Trotz globaler Herausforderungen wie der Pandemie, dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise, zeigt Hessen eine positive wirtschaftliche Resilienz. Die Prognose für das kommende Jahr sieht ein Wachstum von 1,5 % vor, leicht über dem Bundesdurchschnitt. Die Finanzindustrie wird dabei eine treibende Kraft sein, unterstützt durch steigende Zinsen. Impulse für Gastronomie und Flugindustrie könnten von der Europameisterschaft ausgehen. Hessen steht vor der Aufgabe, den Fachkräftemangel anzugehen und die globale Wirtschaftsentwicklung genau im Blick zu behalten.

Regionalfokus Hessen

Zahlen & Fakten: Das Bundesland Hessen

Quelle: Zusammenfassung nach Helaba Regionalfokus Hessen
Bild: Argus via stock.adobe.com

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