Entsprechend kann die Bedeutung von erfolgreichen FinTech-Gründungen für die Wettbewerbsfähigkeit eines Finanzplatzes wie Frankfurt am Main nicht hoch genug eingeschätzt werden. Frankfurt Main Finance hat daher die FinTech-Gründungen der vergangenen Jahre in Deutschland sowie die Anziehungskraft des Finanzplatzes Frankfurt Rhein-Main auf internationale Gründerinnen und Gründer analysiert.
Gerhard Wiesheu, Präsident des Frankfurt Main Finance e.V, sieht in der Analyse eine Bestätigung für die Position von Frankfurt als führendem Finanzplatz in der Europäischen Union: „Die Entwicklung bei den FinTechs zeigt, dass der Finanzplatz international auch deshalb bedeutend ist, weil er qualifizierte Talente, hoch gebildete junge Menschen anzieht. Gleichwohl muss sich die Region konsequent für das FinTech-Ökosystem engagieren und so insbesondere die Attraktivität für Gründende mit Migrationserfahrung zu erhöhen.“
Die Ergebnisse der Analyse im Überblick:
- 19,1% der deutschen FinTechs sind in der Rhein-Main-Region aktiv. Mit Rang 17 ist Frankfurt im weltweiten FinTech-Rating des Global Financial Centres Index der zweitwichtigste Standort innerhalb der Europäischen Union.
- 29,3% der FinTechs, die 2021 gegründet wurden, verfügen über mindestens eine Person in der Geschäftsführung mit Migrationserfahrung.
- 26,1% dieser FinTechs mit einer Geschäftsführung mit Migrationserfahrung konnten seit 2020 eine Finanzierungsrunde erfolgreich abschließen.
- 84,5% aller Geschäftsführenden mit Migrationserfahrung sind erst zum Studium oder nach dem Studium nach Deutschland gelangt oder haben ihren Wohnsitz weiterhin außerhalb Deutschlands.
Grundlage der Untersuchung war die öffentlich verfügbare Liste deutscher FinTechs von FinTech Consult per Ende August 2021. 970 FinTechs waren in dieser Übersicht Ende August 2021 erfasst. Nach Abzug von Unternehmen, die bereits geschlossen waren oder sich in Liquidation befanden, von Niederlassungen ausländischer FinTechs sowie von Zweitmarken bestehender FinTechs verblieben 823 Unternehmen. Diese 823 Unternehmen wurden in der Studie analysiert.